A B H E B E N – Konzert der Heidelberger Kantorei
Samstag, 12. Juli 2025, Kapelle Plöck 47, Heidelberg, 20:00

G r e n z e n l o s – Freuen Sie sich mit uns auf ein ungewohntes Konzertformat.
Das unter dem Dach der Heidelberger Kantorei entstandene Ensemble HKImPuls stellt sein Debut-Album Grenzenlos mit Musik von Bernd Stegmann vor. Er gibt hier mit gesammelten Arbeiten aus den Jahren 2018-23 “ein beeindruckendes Entree als Komponist und Autor” (Klassik heute). Lassen Sie sich überraschen von seinen nachdankenswerten Texten und dem mitreißenden Drive seiner Musik.
Moderiert wird der Abend von Timo Juoko Herrmann. Hören Sie nach Wunsch in Begleitung eines kühlen Getränks die Stücke live, tauschen sich mit dem Komponisten und den Mitwirkenden aus und erfahren Sie etwas über die Produktion sowie die eingespielte Musik für Stimmen und Instrumente.
Selbstverständlich liegt die CD vor Ort auch zum Sonderpreis bereit.
CD-Rezension in „Klassik Heute“ 31.05 2025
Bernd Stegmann kommt von der Kirchenmusik her, war Organist und Chorleiter (u.a. an der Pauluskirche in Berlin-Zehlendorf) und gibt hier mit gesammelten Arbeiten aus den Jahren 2018-23 ein beeindruckendes Entree als Komponist und Autor. Die im Mittelpunkt stehende Kleine Messe nimmt uns in eine moderne, aber keineswegs dem woken Zeitgeist huldigende Form des Gottesdienstes mit, die anderen Chöre sind thematisch eng mit dieser verbunden. Zwar gibt es einige Anleihen aus der herkömmlichen Liturgie (Kyrie eleison, Credo, Singet dem Herrn, Ehre sei Gott), aber der überwiegende Teil der Texte stammt aus Stegmanns auch in Buchform veröffentlichtem Gedichtzyklus Gefaltetes Leben.
Fragen stellen
Die Inhalte der Gedichte sind weniger religiös verankert als philosophische Fragen aufwerfend. Der einleitende Chor Grenzenlos gibt die Richtung vor: Die Aufforderung, die Gedanken frei schweifen zu lassen und aus eingeschliffenen Denk- und Wahrnehmungsmustern auszubrechen. Seitenwechsel ist die Aufforderung an die auf der Sonnenseite Lebenden, sich einmal in den Keller zu begeben und dort „Hoffnung blühen zu lassen“ für die Schwachen. In gnadenlos monotoner Eindringlichkeit folgt Zählen der Hektik eines Lebenslaufs bis zum ultimativen Schlussakkord. Utopie drückt in heiter-zuversichtlichem Duktus den Wunsch aus: „Irgendwo, irgendwann fängt vielleicht der Frieden an“. Im Chor Wenn dem so ist (Bestandteil von Kleine Messe) wird Gott die ketzerische Frage gestellt: „Haben wir uns dich am Ende nur ausgedacht?“ Und er wird gerade dafür bedankt, dass wir uns auf die Suche nach ihm machen dürfen.
Pulsierende Lebensfreude
Stegmanns musikalische Mittel sind ebenso einfach, aber auch ebenso suggestiv wie die vertonten Texte, wirken dabei aber nie trivial. Die Stilmischung aus Volkslied, Kirchenchoral und Big Band wird verbunden durch eine nicht nachlassende Motorik im Rhythmischen, die den überrumpelten Hörer in den Strudel des Klanggeschehens hineinzieht. Der Autor-Komponist Stegmann ist sich dieser beabsichtigten Wirkung wohl bewusst: „Eine vitale Motorik beschwört in immer wiederkehrender Gestalt pulsierender Lebensfreude den unnennbaren Wert des Jetzt, das es zu ergreifen gilt.“ Eine Religion der Diesseitsfreude wird verkündet, die eine Alternative bietet zur Hoffnung auf das Jenseits, wie es die traditionelle christliche Lehre beschwört (Meine Welt, Heute will ich leben).
Anspruch eingelöst
Stegmann löst den selbst gestellten Anspruch mit seinen Kompositionen voll ein und ist mit der vorliegenden CD ein beredter Anwalt in eigener Sache. Das Vokalensemble mit dem programmatischen und wie für dieses Projekt geschaffenen Namen HK ImPuls erreicht einen klangintensiven, differenzierenden und gelegentlich „swingenden“ Sound, allerdings muss man die gesungenen (im Booklet sehr kleingedruckten) Texte mitlesen. Die originelle, ein Orchester ersetzende instrumentale Formation aus Klavier, Akkordeon und Kontrabass sorgt für eine durchweg mitreißende Wiedergabe, wobei dem brillanten Pianisten Jan Polivka viele solistische Möglichkeiten gegeben sind.
Ekkehard Pluta [31.05.2025]
HK ImPuls – CD Projekt

HK ImPuls ist unter dem Dach der Heidelberger Kantorei entstanden, daher der Name – eine Vokalformation, die sich für spezielle Projekte zusammenfindet, auch unter Einbeziehung klein besetzter Instrumentalgruppen. Ziel ist dabei, eine möglichst stilgerechte und unmittelbar ansprechende Interpretation der Musik zu verwirklichen. So entwickelte sich beim Debüt-Projekt des Ensembles, der Einspielung des Zyklus Grenzenlos von Bernd Stegmann, eine intensive Interaktion der Musikerinnen und Musiker.









